#karrieremitschere: Sieben Fragen an Daniel Golz über seine Lehrzeit
Wenn man seine Videos ansieht oder den bekannten Friseurvlogger Daniel Golz live erlebt, spürt man sofort, dass er seinen Beruf mit viel Herz und Leidenschaft ausübt. Er kann nicht nur reden und entertainen, sondern hat auch hervorragende fachliche Kenntnisse. Doch auch er hat einmal angefangen. Mit uns schwelgt er in Erinnerungen und berichtet über seine Lehrzeit:
Womit hattest du in deiner Lehrzeit am meisten zu kämpfen?
Am meisten zu kämpfen, hatte ich eindeutig in der Berufsschule. Für mich war sie teilweise zu langweilig und die Thematik wurde einfallslos dargestellt. Aber irgendwann habe ich gemerkt, dass es doch sehr wichtig ist für meine Laufbahn, die ich einschlagen möchte. Schließlich habe ich mich in die Thematik eingelesen und plötzlich wurde der Beruf nochmal viel interessanter.
Was fandst du am langweiligsten? Hätte man es irgendwie spannender machen können?
Pflege und Kosmetik fand ich immer besonders langweilig. Mir hat auch gefehlt, dass man sich mal ein bisschen austoben und kreativ sein durfte. Besonders am Anfang hätte mich das angesprochen und motiviert. Mittlerweile machen dies viele Berufsschullehrer: Sie beginnen mit einem YouTube-Video von Daniel und dann geht’s in die Thematik. Das hätte ich mir damals auch gewünscht.
Erinnerst du dich an ein peinliches/bleibendes Erlebnis aus deiner Lehrzeit?
Ja, da fällt mir eine eklige Sache ein. Ich hatte ein Herrenmodell, das immer so Pickelchen im Nacken hatte. Ich fand das immer ganz schlimm und eklig. Aber ich habe an diesem Haarschnitt sehr viel gelernt.
Was hat dir am meisten Spaß gemacht?
Am meisten Spaß hat mir immer das praktische Arbeiten gemacht. Immer wenn ich losgeschickt wurde oder neue Sachen, neue Haarschnitte auf mich zukamen. Allerdings habe ich es damals gehasst, Dauerwelle zu wickeln. Komischerweise mache ich das heute sehr gerne. Ansonsten habe ich vieles gerne gemacht. Haare hochstecken beispielsweise, das habe ich auch immer sehr gerne gemacht.
Was gefällt dir besonders gut am Friseur-Beruf? Wieso sollte man deiner Meinung nach Friseur werden?
Ich bin seit meiner Ausbildungszeit etwas reifer geworden, deshalb kann ich sagen, warum ich gerne Friseur bin: Nämlich aus dem einfachen Grund, dass es mich glücklich macht. Es gibt keinen anderen Beruf, wo du tagtäglich so viele Menschen glücklich machen kannst. Und das nur durch Haarfarbe, ‑schnitt und einem Styling.
Was sollte man für den Friseur-Beruf mitbringen?
Kreativität, Durchhaltevermögen und manchmal eine Kodderschnauze (Anm.: berlinerisch für freches Mundwerk), weil sonst kannst du dich nicht durchboxen. Ab und zu muss man auch ein bisschen Diener spielen und anderen Menschen gerne etwas geben. Dann ist es der perfekte Beruf.
Hast du zum Abschluss einen Tipp bzw. einen Rat für angehende Friseur-Lehrlinge?
Wenn es mal richtig scheiße läuft, nicht den Kopf in den Sand stecken. Ich habe diese Situation auch schon gehabt. Aber der Tag geht auch vorbei, am nächsten Tag geht es weiter und dann kommt etwas viel Schöneres.